Tokios Flughäfen
Ob für die Kirschblüte, Geschäftsreisen, spektakuläre Landschaften oder wuselige Großstädte – Japan erfreut sich als Reiseziel großer Beliebtheit. Dabei steuern die allermeisten Flüge auf der Reise von Europa nach Japan Tokios Flughäfen an. Entsprechend gehört der größere der beiden, Haneda, auch zu den größten Flughäfen weltweit. Doch auch Narita wird häufig angeflogen, insbesondere durch internationale Flüge. Welche Besonderheiten beide Flughäfen aufweisen, welche Flughäfen in Tokio es außerdem gibt und was Japans Hauptstadt zu bieten hat, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhalt
Tokios Flughäfen im Überblick
In der Metropolregion Tokio gibt es insgesamt vier zivile Flughäfen: Haneda, Narita, Ibaraki und Chōfu. Für den internationalen Luftverkehr sind vor allem die ersten beiden relevant, während von Ibaraki aus vereinzelt nähere Ziele in Asien und von Chōfu aus lediglich nationale Flughäfen angesteuert werden. Lange Zeit war der internationale Luftverkehr sogar nahezu komplett auf den Flughafen Tokio Narita beschränkt, erst 2010 stieß Haneda als International Airport nach über drei Jahrzehnten hauptsächlich inländischer Flüge wieder hinzu. Zusammengenommen weisen Haneda und Narita die vierthöchste Passagierzahl für eine Stadt weltweit auf – hinter Londons Flughäfen und den Flughäfen in New York und Istanbul, aber noch vor den Flughäfen in Paris.
Unter den größten der Welt: Tokio Haneda
Der Flughafen Tokio Haneda – offiziell Haneda Airport oder Haneda Kūkō – gehört zu den fünf größten Flughäfen der Welt, gemessen an der Passagierzahl. Bei Rankings zum besten Flughafen weltweit landete er in den 2020er Jahren sogar regelmäßig auf dem zweiten Platz, hinter Singapurs Flughafen Changi. Hanedas Erfolg ist umso bemerkenswerter, da der Flughafen lange Zeit nur für Inlandsflüge genutzt wurde. In der Zeit von 1978 bis 2010 gab es nahezu keine internationalen Verbindungen, tagsüber landende Flüge aus dem Ausland treffen sogar erst seit 2014 wieder in Haneda ein. In der Planung der Airlines wird der Airport besonders für Flüge genutzt, die anschließend weitere Verbindungen innerhalb Japans haben.
Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 1931 war Haneda in Japan bereits der größte Flughafen. Der Flughafen wurde dabei auf einem vom Meer zurückgewonnen Stück Land errichtet – ganz ähnlich also dem heutigen Hong Kong International Airport, Chek Lap Kok. In der Nachkriegszeit befand sich Haneda mehrere Jahre unter US-amerikanischer Kontrolle und wurde in dieser Zeit weiter ausgebaut. 1952 ging der Flughafen wieder an Japan über und startete seine erste internationale Phase, die bis zur Eröffnung Naritas 1978 andauerte. Zunächst wurden dann alle internationalen Flüge über Narita abgewickelt. Erst 2010 wurde dann ein neues, internationales Terminal für Haneda eröffnet – insgesamt das dritte.
Haneda ist unter Tokios Flughäfen am nächsten zum Stadtzentrum gelegen, entsprechend gut sind die Verbindungen. Die Tokyo Monorail ist wohl die bequemste Option, innerhalb von rund 18 Minuten ist man mit dieser am Bahnhof Hamamatsuchō, der beispielsweise die Weiterreise mit der innenstädtischen Ringbahn, der Yamanote-Linie, ermöglicht. Buslinien brauchen in die Stadt knapp unter einer Stunde, Taxis sind wegen der recht hohen Preise in Japan eher nicht zu empfehlen. Wer sich nicht mit schwerem Gepäck herumschlagen will, findet in Haneda außerdem Dienstleister, die diese sicher zum Hotel in der Stadt bringen.
Umstrittener Bau: Tokio Narita
Der Narita Airport ist der zweitgrößte Flughafen Japans und sogar der größte, wenn ausschließlich internationale Passagier- wie auch Cargoflüge berücksichtigt werden. So dient er auch für die großen japanischen Fluglinien Japan Airlines und All Nippon Airways als internationale Zentrale. Grundsätzlich wird er für Airlines vor allem auch für Flüge verwendet, deren Anschlüsse andere Länder in Asien als Ziel haben. Im Ranking der besten Flughafen schafft er es in den letzten Jahren immer wieder unter die Top 5.
In den 1960er Jahren begann aufgrund des hohen Flugaufkommens in Haneda die Planung eines weiteren Flughafens in Tokio. Letztlich fiel die Wahl auf den nahegelegenen Ort Narita. Da der Flughafen in dichtbesiedeltem Gebiet gebaut und Anwohnende nicht in die Planung einbezogen und teilweise enteignet wurden, kam es schnell zu Unruhen in der lokalen Bevölkerung. Die Öffnung des Flughafens verzögerte sich, bei resultierenden Aufständen kam es sogar zu Todesfällen.
Als Konsequenz ist der Flughafen zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens komplett geschlossen. Dennoch kam es wiederholt zu Sabotage- und Protestaktionen, in der Zeit zwischen der Eröffnung 1978 und den späten 2010er Jahren fanden über 500 Beschädigungen des Flughafens statt. Die kurioseste Konsequenz ist aber sicherlich das Weiterbestehen einer Farm inmitten des Flughafengeländes – das angrenzende Rollfeld macht hier sogar eine Kurve, um das in Privatbesitz befindliche Land zu meiden.
Wie üblich für Tokios Flughäfen, ist auch Narita hervorragend an das Schienennetz angebunden. Am bequemsten ist hierbei der Narita Express, der alle wichtigen Stadtbezirke in insgesamt unter zwei Stunden abfährt. Eine Sitzplatzreservierung wird empfohlen. Wer schneller sein möchte, kann den Keisei Skyliner nehmen, um innerhalb von 40 Minuten die Yamanote-Linie zu erreichen. Auch hier bestehen natürlich die Optionen für Bus und Taxi, ebenso lässt sich Gepäck bequem ins Hotel senden.
Kleinere Flughäfen: Ibaraki und Chōfu
Zu Tokios Flughäfen zählen neben nicht-zivilen Einrichtungen auch Ibaraki Airport und Chōfu Airport. Ersterer bedient seit 2010 auch Passagierflüge, wobei hier ausschließlich niedrigpreisige Airlines verkehren. Dabei werden einige inländische Ziele sowie Flughäfen in Taiwan und der Volksrepublik China angeflogen. Vom Chōfu Aiprort aus werden hauptsächlich die zu Japan zählenden Izu-Inseln angeflogen, internationale Flüge gibt es hier in der Regel nicht. Da es hier keine speziellen Bahnlinien gibt, sind die kleineren Flughäfen Tokios aus dem Zentrum heraus am besten per Bus zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten in Tokio
Tokio zählt zu den größten Städten weltweit, die Metropolregion liegt sogar auf dem ersten Platz. Entsprechend viel gibt es hier zu sehen, von modernsten Gebäuden und Vergnügungseinrichtungen, zu traditionellen japanischen Tempeln und urigen kleinen Gässchen. Planen Sie für einen Besuch also definitiv reichlich Zeit ein. Eine kleine Auswahl an Highlights könnte so aussehen:
Shibuya
Der Stadtteil Shibuya und insbesondere die Umgebung der Shibuya Station ist wohl das Zentrum für Japans Nachtleben, Jugendkultur und Mode. Allein der als Shibuya Crossing bekannte Zebrastreifen ist ein herausragendes Fotomotiv – und darüber hinaus mit bis zu 250.000 Menschen pro Tag der meistfrequentierte Fußgängerübergang der Welt.
Essen & Restaurants
Zu den zahlreichen Attraktionen der Stadt gehört zweifelos auch das Essen. Neben dem gewaltigen Fischmarkt und hunderten von Ramen- und Sushirestaurants, bildet Tokio auch im Bereich Fine Dining die Weltspitze – in keiner anderen Stadt gibt es nämlich so viele mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Lokale wie hier.
Hanami
Sowohl bei der einheimischen Bevölkerung als auch bei internationalen Reisenden beliebt ist das Kirschblütenfest Hanami. In der Zeit zwischen März und Mai blühen nach und nach in Japan die Kirschbäume, was zum Anlass für Picknicks und Feiern im Freien genutzt wird. Der Ueno Park in Tokio wird zu dieser Zeit außerdem mit zahlreichen bunten Papierlaternen geschmückt und bietet ein besonders eindrucksvolles Erlebnis.
Natürlich ist dies nur ein kleiner Teil der Sehenswürdigkeiten in Tokio. Wer genug Zeit mitbringt, kann außerdem aufgrund der Hochgeschwindigkeitszüge (Shinkansen) auch problemlos innerhalb weniger Stunden viele andere Sehenswürdigkeiten in Japan erreichen. Vom eindrucksvollen Kyoto mit seinen zahlreichen historischen Bauten bis hin zum majestätischen Vulkan Fuji oder der Himeiji-Burg sind hier für jeden Geschmack viele Möglichkeiten geboten.
Ob es Sie nun für einen Kurztrip oder eine längere Reise auf einen von Tokios Flughäfen verschlägt, wir wünschen auf jeden Fall einen angenehmen Flug.