Ein Mann sitzt an einem Flughafen-Terminal und spielt mit einem Baby in einem Kinderwagen.

Sperrgepäck: Infos & Tipps

Während die meisten Gepäckstücke als Handgepäck mit an Bord eines Flugzeugs genommen oder wie gewohnt beim Check-In am Schalter abgegeben werden können, gibt es für einige auch Sonderregeln: Hier spricht man von Sperrgepäck. Da unter diesen Begriff eine ganze Reihe von Gegenständen fallen – von Musikinstrumenten über Sportgepäck bis hin zu Kinderwagen – unterscheiden sich auch die genauen Bestimmungen. Manches Sperrgepäck darf sogar mit an Bord genommen werden und/oder wird kostenlos transportiert. Lesen Sie hier die genaue Sperrgepäck-Definition, welche Vorschriften zu beachten sind und welche Kosten entstehen können.

Inhalt

  1. Was ist Sperrgepäck?

  2. Welches Sperrgepäck kann in der Kabine mitgenommen werden?

  3. Was kostet Sperrgepäck?

  4. Gibt es Alternativen zu Sperrgepäck im Flugzeug?

Was ist Sperrgepäck?

Sperrgepäck – zum Teil auch als Sondergepäck oder Sportgepäck bezeichnet – ist zunächst einmal jedes Gepäckstück, welches zu sperrig, zu schwer oder zu groß für das gewöhnliche Gepäckband an der Gepäckaufgabe ist. Hierbei ist es egal, worum genau es sich bei dem Gepäckstück handelt. Es gibt darüber hinaus aber auch eine Reihe von Gegenständen, die grundsätzlich als Sperrgepäck deklariert sind.

Sportgepäck: Wer mit den eigenen Skiern in den Urlaub fliegen will, der wird diese auf jeden Fall als Sperrgepäck aufgeben müssen. Aber auch die Tennis- oder Golfschläger, Fahrräder oder Gleitschirme fallen hierunter. Ebenso haben Wassersportbegeisterte mit ihren Surfboards, Schlauchbooten oder Angelausrüstungen oft Sperrgepäck dabei. Kurzum – alle Sportgeräte und ‑ausrüstungen, die sich nicht leicht im gewöhnlichen Gepäck transportieren lassen, sind Sperrgepäck.

Musikinstrumente: Wenn es nicht gerade um eine Mundharmonika im Rucksack geht, sondern Sie Ihre Gitarre im Flugzeug mitnehmen wollen, müssen Sie diese als Sperrgepäck aufgeben. Gleiches gilt für ein Cello, eine Trompete oder jedes andere Musikinstrument, welches sich nicht einfach so in Ihrem übrigen Gepäck verstauen lässt.

Kinderausrüstung: Ebenso wie der Kindersitz und die Baby-Tragetasche, zählen der Buggy oder Kinderwagen als Sperrgepäck.

Übrigens: In unserem Magazin haben wir Richtlinien wie auch praktische Tipps zum Fliegen mit Baby zusammengestellt.

Ein Mann in einem Rollstuhl wird von einem Airline-Mitarbeiter geschoben, im Vordergrund ist die Flugzeugtür zu sehen, um Hintergrund die Gangway.Medizinische Geräte: Manche Passagiere sind auf medizinische Geräte wie etwa ein Beatmungsgerät bzw. Inhalator oder eine Gehhilfe angewiesen. Diese gelten ebenso wie ein Rollstuhl im Flugzeug als Sperrgepäck.

Tiere: Ganz gleich, um welche Art von Tier es sich handelt, grundsätzlich müssen sie alle als Sperrgepäck deklariert werden.

Tipp: Informieren Sie sich bei internationalen Flügen unbedingt im Vorfeld über die Auflagen zur Einfuhr der von Ihnen mitgeführten Tierart im Zielland.

Gefahrengut: Wer zum Beispiel als Sportschütze mit entsprechender Ausrüstung verreist, muss diese als Sperrgepäck aufgeben.

Welches Sperrgepäck kann in der Kabine mitgenommen werden?

Während es kein Problem ist, wenn die Skier im Laderaum untergebracht werden, verhält es sich da schon deutlich anders bei einem Inhalator, einer wertvollen Gitarre oder einer Katze in einer Tragetasche. Deshalb gelten auch unterschiedliche Reglungen, wie das Sperrgepäck mitgeführt wird. Damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt, sollten Sie folgende Dinge beachten:

Richtlinien der Airline prüfen: Fast jede Airline hat individuelle Richtlinien zu den unterschiedlichen Arten des Sperrgepäcks. Beachten Sie diese bereits, wenn Sie Ihre Reise planen und fragen Sie im Zweifelsfall noch einmal beim Kundenservice nach. Was bei der einen Fluggesellschaft nicht als Sperrgepäck gilt, wird bei einer anderen Fluggesellschaft unter Umständen als Sperrgepäck erfasst, was mit Zusatzkosten einhergehen kann.

Vorab anmelden: Auch wenn manche Sorten Sperrgepäck an Bord mitgeführt werden dürfen, müssen Sie diese häufig trotzdem vorher anmelden. Auch hier unterscheiden sich die Richtlinien einzelner Airlines, planen Sie deshalb auch in dieser Hinsicht vorausschauend und stellen Sie sicher, dass Sie alle Gepäckstücke angemeldet haben. So vermeiden Sie böse Überraschungen beim Check-in oder Boarding.

Musikinstrumente als Handgepäck oder Zusatzpassagier: Wer Musikinstrumente im Flugzeug mit sich führen will, kann dies oft in Form von zusätzlichem Handgepäck gegen Aufpreis tun. Für besonders unhandliche Instrumente kann bei verfügbarem Platz auch ein zusätzlicher Sitz gewählt werden. Beides sollte aber vorab gebucht werden.

Essenzielles medizinisches Gepäck: Natürlich dürfen Sie essenzielle Gegenstände auch in der Kabine mit sich führen.Sie müssen aber auch hier beachten, die Airline vorab zu informieren. Für Gehhilfen und Rollstühle im Flugzeug stellen Airlines oft eigene, platzsparende Geräte zur Verfügung, während Ihre persönlichen Mobilitätshilfen als Sperrgepäck an der Flugzeugtüre angenommen und anschließend im Gepäckraumverladen werden.

Kleinere Tiere: In passenden Transportboxen können auch kleinere Tiere im Flugzeug mitgeführt werden, z.B. Katzen oder kleine Hunde. Die Anforderungen an die Boxen sind dabei unterschiedlich, entscheidend ist aber, dass Ihr Tier während des gesamten Flugs in dieser bleiben muss. Manche Airlines stellen eigene Transportboxen zur Verfügung, informieren Sie sich aber auch dabei vorab, inwiefern diese Ihren eigenen Ansprüchen für den Transport Ihres Tieres genügen. Nur in seltenen Fällen dürfen Sie mit großen Hunden in der Kabine fliegen. Oftmals kommen diese stattdessen in speziellen Boxen im Laderaum unter. Ob Ihr Hund in der Kabine mitfliegen darf, hängt zudem auch von der Hunderasse ab.

Eine Hundebox befindet sich unter einem Flugzeugsitz, in ihr schläft ein kleiner Hund.Übrigens: In unserem Magazin finden Sie ausführliche Tipps und allgemeine Vorschriften rund um das Fliegen mit Hund.

Anderes Sperrgepäck dürfen Sie in der Regel nicht mit in die Kabine nehmen. Es kann sich allerdings manchmal lohnen, bei den Mitarbeitenden der Airline bei der Gepäckaufgabe um Rat zu fragen – manchmal gibt es abhängig von der Belegung des Fliegers auch gewisse Kulanzspielräume, wenn Sie nachvollziehbare Gründe haben, Ihr Sperrgepäck mit sich führen zu wollen. Darauf verlassen können Sie sich aber nicht.

Was kostet Sperrgepäck?

Die Sperrgepäck-Kosten variieren von Airline zu Airline. Es gibt keine einheitlichen Standards. Aber wie auch bei gängigeren Gepäckstücken gilt  grundsätzlich, dass Sie Kosten sparen, wenn Sie dieses vorher anmelden, statt erst am Flughafen das Sperrgepäck aufzugeben. Für medizinisches Gepäck oder Kinderausrüstung müssen Sie häufig nichts bezahlen. Auch Sportausrüstung kann besonders zu Saisonzeiten und zu bestimmten Reisezielen kostenlos sein, wenn es sich etwa um einen Flug in ein Skigebiet handelt. Andersherum sind beispielsweise für einen extra Sitzplatz für Ihre Gitarre im Flugzeug die Kosten unter Umständen nicht unerheblich.

Gibt es Alternativen zu Sperrgepäck im Flugzeug?

Gerade wenn Ihr Sondergepäck im Flugzeug Kosten verursacht, lohnt es sich zu schauen, ob Sie stattdessen Ihr Sperrgut günstig versenden können. Je nach Art des Gepäckstücks und der Flugstrecke kann dies durchaus möglich sein. Wägen Sie außerdem gut ab, wie dringend Sie die betreffenden Gegenstände vor Ort brauchen. Wenn Sie das Sperrgepäck nicht unmittelbar nach Ankunft benötigen, kann Ihnen der Versand per Post oder Paketdienst sowohl Zeit bei der Gepäckannahme und -ausgabe als auch Geld sparen. Zudem ist es häufig bequemer, den Weg zu und vom Flughafen ohne unhandliches Zusatzgepäck zu bewältigen.

Die goldene Regel beim Sperrgepäck ist also, vorausschauend zu planen und sich rechtzeitig zu informieren – dann gelingt die Mitnahme stressfrei. Wir wünschen Ihnen schon einmal eine entspannte Reise und einen guten Flug!