Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter– So sieht der Job aus
Der Urlaub ist gebucht und die Vorfreude steigt. Wenn es so weit ist, heißt es Koffer packen und los zum Flughafen. Sitzt man erst einmal im Flieger, kann man es kaum noch erwarten, dass es losgeht. Während viele jetzt vom bevorstehenden Urlaub träumen, heißt es an anderer Stelle: Wie sieht mein Dienstplan aus? Wo verbringe ich die nächsten Zwischenstopps? Die Rede ist hier von Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Ohne sie würde das Flugzeug nicht starten können. Doch was genau sind ihre Aufgaben? Heißt es Stewardess oder Flugbegleiterin? Was sind die Voraussetzungen, um Stewardess zu werden? Was sind die Vorteile des Jobs und welche Herausforderungen müssen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter bewältigen? Wir geben Ihnen einen Überblick.
Inhalt:
Was sind Stewards und Stewardessen und Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter?
Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter: Voraussetzungen und Ausbildung
Was haben Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter für Vorteile?
Herausforderungen und Belastungen für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter
Was sind Stewards und Stewardessen bzw. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter?
Alle Begriffe bezeichnen gleichermaßen das Kabinenpersonal eines Verkehrsflugzeuges. Allerdings sind die Ausdrücke „Stewardess“ oder auch „Steward“ inzwischen veraltet. Daher wird im Folgenden auch nur von Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter die Rede sein. Der weltweit erste Flugbegleiter war 1912 der Deutsche Heinrich Kubis. Auch in den folgenden Jahren übten ausschließlich männliche Flugbegleiter diesen Beruf aus. Erst in den 1940er Jahren kamen die ersten weiblichen Flugbegleiterinnen an Bord – und dies in Funktion von Krankenschwestern. Der Hintergedanke war, dass Krankenschwestern eine beruhigende Wirkung auf die Gäste hätten und sie somit deren Flugangst verringern könnten. Ab Ende der 40er Jahre wurde es immer üblicher, dass ein gemischtes Kabinenpersonal die Fluggäste betreute. Und heute sind Sie nicht mehr aus dem Flugzeug wegzudenken.
Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter: Voraussetzungen und Ausbildung
Im eigentlichen Sinne ist Flugbegleiter bzw. Flugbegleiterin kein anerkannter Ausbildungsberuf, da jede Fluggesellschaft ihr eigenes Bordpersonal ausbildet. Der anspruchsvolle „Lehrgang“ dauert in der Regel zwischen sechs und zwölf Wochen und erfordert ein hohes Maß an Engagement sowie Durchhaltevermögen. Während dieser Zeit lernen die angehenden Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter u.a. den Aufbau des Flugzeugs, wie die Sicherheitsausrüstung an Bord angelegt wird, was bei Lautsprecherdurchsagen beachtet werden muss sowie alles Wichtige rund um Notfalltrainings und Erste-Hilfe-Kurse. Außerdem darf das Training für den Service rund um die Gäste nicht fehlen. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventinnen und Absolventen ein Zertifikat.
Dies sind wichtige Voraussetzungen, um Flugbegleiter zu werden:
Mindestens ein guter Schulabschluss, wobei eine Berufsausbildung im Dienstleistungssektor erhöhte Chancen verspricht
Fließende Sprachkenntnisse mindestens in Englisch, weitere Kenntnisse in z.B. Französisch und Spanisch sind gerne gesehen
Mindestalter zwischen 18 und 21 Jahre, was von der jeweiligen Fluggesellschaft abhängt
Mindestgröße um die 1,60 m, da ohne Probleme die Bordausstattung bedient werden muss und eine Maximalgröße von etwa 1,90 m (abhängig von der jeweiligen Fluggesellschaft)
Hohe körperliche Belastbarkeit und Fitness, da Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter viel stehen, laufen sowie manchmal schwere Gepäckstücke heben müssen
Gepflegtes Erscheinungsbild, wobei äußerliche Auffälligkeiten wie Tattoos, Piercings und bunt gefärbte Haare eher ungern gesehen sind (i.d.R. sollten diese überdeckbar sein)
Persönliche Stärken wie Kontakt- und Teamfähigkeit, serviceorientiertes Arbeiten, Belastbarkeit sowie Flexibilität
So sieht der Flugbegleiter-Alltag aus
Der Alltag von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern startet häufig früh und endet sehr spät – Schicht- und Nachtdienste sowie Einsätze am Wochenende sind ebenfalls keine Seltenheit. Wie lang so ein Arbeitstag ausfällt, kann ganz unterschiedlich sein: Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter auf Langstreckenflüge haben beispielsweise eine lange Schicht, nach einer Etappe dann aber zwischen 24 und 48 Stunden frei. In diesem Zeitraum, der auch Layover genannt wird, können die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter diese Zeit für sich nutzen. Da die Zwischenstopps auf der ganzen Welt eingelegt werden, bietet sich die Gelegenheit für Erkundungen und Entspannung. Voraussetzung hier ist natürlich, dass der Jetlag einem nicht allzu sehr zu schaffen macht. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter auf Kurzstrecken fliegen den ganzen Tag hin und her. Haben sie eine Destination erreicht und fliegen kurz darauf wieder los, wird das „Turnaround“ genannt. Nach einigen Tagen im Dienst warten dann vier freie Tage.
Diese Aufgaben stehen vor einem Flug an:
Besprechung der anstehenden Wetterbedingungen und eventuell auftretende Turbulenzen
Sicherheitsbesprechung mit der gesamten Crew
Checken der Notfallausrüstung (Ist genügend Ausrüstung an Bord? Befindet sie sich in einem einwandfreien Zustand?)
Kontrolle der Kabine auf ungewöhnliche Gerüche und Gegenstände
Passagiere von den Sicherheits- und Notbestimmungen in Kenntnis setzen
Sicherstellen, dass die Sitze in aufrechter Position, die Fensterverdecke oben, Sicherheitsgurte angelegt und Handgepäckstücke sicher verstaut sind.
Diese Aufgaben stehen während eines Fluges an:
Serviceleistungen, wie Trinken und Essen im Flugzeug verteilen sowie Produkte aus dem Bord-Shop vertreiben
Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und aufgeräumten Kabine
Während Turbulenzen für ein ruhiges Verhalten der Passagiere sorgen und Anweisungen geben
Erste Hilfe leisten bei z.B. Nasenbluten, Übelkeit, kleinen Verletzungen oder verängstigten Passagieren
Diese Aufgaben stehen nach einem Flug an:
Verabschiedung jedes einzelnen Fluggastes
Aufräumen der Kabine
Vorbereitung auf den nächsten Flug
Was haben Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter für Vorteile durch ihren Job?
Traumberuf Flugbegleiter bzw. Flugbegleiterin – doch wodurch wird dieser Job besonders? Was hier ganz klar auf der Hand liegt, ist das Bereisen der ganzen Welt. Gerade für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter auf Langstreckenflügen gibt es häufig genügend Zeit, um für einen oder zwei Tage die angeflogenen Städte zu erkunden. Auch wenn einmal privat verreist werden sollte, gibt es die Möglichkeit des Standby Fliegens sowie vergünstigte Flüge, Hotelzimmer oder Mietwagen. Außerdem kann gesagt werden, dass in diesem Beruf ständig Abwechslung und neue Menschen, sei es in der Crew oder als Passagiere, auf einen warten.
Herausforderungen und Belastungen für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter
Auch wenn viel von einem Traumberuf gesprochen wird, bei dem die ganze Welt bereist werden kann, bringt der Job als Flugbegleiter bzw. Flugbegleiterin auch einige Herausforderungen mit:
Wenig Zeit Zuhause, was ein Familienleben erschweren kann
Belastung durch Zeit- und Klimaunterschiede
Keinen Anspruch auf freie Wochenenden und Feiertage
Ggf. anstrengende Fluggäste
Sie wollen noch mehr Wissenswertes über die Crew an Bord erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen den Artikel rund um Pilotensprache und Fliegeralphabet. Ready for Departure?